Version 1.1, 01. September 2009
Mein Eisenbahnfreund JĂŒrgen, besser bekannt als Speziguzi, hat seine Methode der Patinierung in verschiedenen Threads bei DSO und im H0-Modellbahn- forum erlĂ€utert. Ich habe fĂŒr ihn diese verschiedenen Threads zusammengetragen, als Arbeitsanleitung zusammengefasst und authorisieren lassen. Seine Erlaubnis, auch hier auf meinem Blog das Thema zur VerfĂŒgung zu stellen, habe ich.
Vorbemerkungen und Sicherheitshinweis:
Diese Patinierungsanleitung kann fĂŒr geschlossene und offene GĂŒterwagen, nicht jedoch fĂŒr Kesselwagen, verwendet werden. Wer keine Airbrush hat, kann die ganze Aktion auch mit dem Pinsel machen.
GrundsĂ€tzlich zuerst prĂŒfen, wie das Fahrzeugmaterial / die Beschriftung auf Terpentin reagiert.

FĂŒr GĂŒterwagen von Liliput gilt diese Anleitung nicht, da die Beschriftung bei Kontakt mit Terpentin aufgelöst wird und sich in Einzelteilen ĂŒber den ganzen Wagenkasten verteilt.
Wichtig! Bitte grundsÀtzlich die Hersteller-Verarbeitungs- und Warnhinweise auf den verwendeten Materialien beachten.
Jetzt starten wir:
Der Wagen wird komplett in seine Einzelteile zerlegt. Die Achsen mit den RĂ€dern sind ebenfalls auszubauen.
GehÀuse:
Mit Terpentinersatz wird das ganze GehĂ€use benetzt. Nach dem Trocknen, das man mit einem Fön beschleunigen kann, wird das ganze GehĂ€use mit schwarzer Farbe gebrusht. Kurz mit dem Fön und heiĂer Luft antrocknen lassen.
Jetzt das GehĂ€use wieder mit Terpentin leicht abwaschen, dabei die bearbeitete Seite waagrecht halten damit die abgewaschene verdĂŒnnte Farbe nicht weglĂ€uft. Der Wagen wird abgewaschen und nur in den Ritzen bleibt die schwarze Farbe.

Wichtig: Mit dem Pinsel saugt man die ĂŒberschĂŒssige Farbe ab. Dazu jedesmal den Pinsel kurz in Terpentin halten und sĂ€ubern, sonst verschmiert er die abzuziehende Farbe, anstatt sie aufzusaugen.
Wenn dann das GehÀuse trocken ist, werden noch etwas Schattierungen mit schwarzer Farbe gebrusht.
Fahrgestell:
FĂŒr das Fahrgestell nimmt man normale braune Farben. Ich bevorzuge gröĂere Gebinde aus dem Baumarkt. Damit wird das komplette Fahrwerk gebrusht und mit dem Fön wieder leicht getrocknet.
Danach werden Fahrgestell und Bremsen in Lederbraun leicht angebrusht und mit dem Fön getrocknet.

Als nÀchsten Farbschritt nehme ich ein helles Braun das leicht in Curry geht, Àhnlich dem Wildlederbraun. Damit werden die Bremsbacken leicht angenebelt.
Die Achsen mit den RĂ€dern werden auf ein Holz leicht aufgespannt. AnschlieĂend werden die RĂ€der mit einer Grundierung aus Grau gebrusht, gleich mit dem Fön getrocknet, dann mit Schokoladenbraun weiter gebrusht und wieder mit dem Fön getrocknet.

AbschlieĂend die RĂ€der mit Wildlederbraun brushen und gleich wieder mit dem Fön trocknen.
Dach:
Wenn sich das Dach nicht abnehmen lĂ€sst muss fĂŒr diesen Arbeitsschritt der vollkommen durchgetrocknete Wagenkasten abgeklebt werden.
Das vom Wagenkasten abgenommene Dach mit hellgrauer Farbe brushen oder pinseln.
AnschlieĂend mit Schokoladenbraun und mit leichten Hinundherbewegungen, so wie die Rillen am Dach verlaufen, quer zum Dach brushen dass ein Abriebschmutz entsteht. Gleich mit dem Fön wieder antrocknen lassen.
Danach mit Schwarz leichte RuĂspuren lĂ€ngs des Daches brushen.
Tipp:
Man kann vor der Anbringung der RuĂspuren einen groĂen Borstenpinsel mit weichen Borsten nehmen und mit Terpentin benetzen. Der Pinsel darf nicht tropfen.
Dann mit sanften Hinundherbewegungen quer zum Dach mit dem Pinsel leichte Farbriefen pinseln. Damit wird das Schokoladenbraun abgewaschen und ein Teil

bleibt zurĂŒck, der leicht Farbriefen aufweist. Das Dach sieht danach aus als ob Dreck mit dem Regen heruntergelaufen wĂ€re.
AnschlieĂend mit der Pistole einen leichten Hauch von Braun drĂŒberbrushen.
Finale:
Wenn die Teile griffest getrocknet sind, baut man den Wagen (ohne Achsen und RĂ€der) wieder zusammen.
Der komplette Wagenkasten wird mit Mattlack gebrusht. Die besten Erfahrungen habe ich bisher mit Mattlack von Revell gemacht.
Dieser Schritt muss sehr sorgfĂ€ltig durchgefĂŒhrt werden. Also nicht nur schnell drĂŒber brushen sondern die bearbeiteten FlĂ€chen und den erzielten Mattierungs-grad beobachten. Unser Fön ĂŒbernimmt wieder die Trocknungsaufgabe.
AnschlieĂend noch die RĂ€der mattieren und nach dem trocknen wieder einbauen.
Die LaufflĂ€chen der RĂ€der werden entweder durch rubbeln mit Fleischmann oder Roco Schienenreinigungsgummi oder mit VerdĂŒnnung und einem WattestĂ€bchen / Pinsel von der Farbe befreit.
Viel Spass beim Patinieren wĂŒnscht Euch Speziguzi,
JĂŒrgen aus Fachsenfeld, OAK
